Dienstag, 28. April 2009

Waffen für mehr Wachstum

Der neue deutsche Exportschlager stellt die Abwrackprämie und selbst das eine oder andere Rettungspaket locker in den Schatten. Denn wenn es darum geht, für ein dauerhaftes Wachstum zu sorgen, geht nichts über Waffen. Die Produktion von U-Booten, Panzern und anderem Kriegsgerät sorgt für volle Kassen in der Rüstungsbranche. Die damit zerstörte Infrastruktur muss wieder aufgebaut, die getöteten und verletzten Zivilisten und Soldaten bzw. deren Angehörige versorgt werden, die verbrauchten Sprengköpfe und Munition muss nachgeliefert werden und so weiter und so fort...

Im Vergleich zu den fünf Jahren zuvor hat Deutschland zwischen 2004 und Ende 2008 nun ein Plus von 70 Prozent beim Waffenexport zu verzeichnen. Ein Zehntel aller Rüstungsprodukte weltweit ist made in Germany. Nur die USA und Russland verkaufen mehr Tötungsmaschinerie. Deutschland profitiert derzeit nach Angaben des Friedensforschungsinstituts Sipri von der besonderen Nachfrage nach vor allem hierzulande gefertigtem Kriegsgerät. Aber auch weltweit gibt es ein fettes Plus von mehr als zwanzig Prozent.

Wer Frieden will, müsste also offenbar auf Wachstum verzichten. Aber können wir uns das überhaupt leisten? Besonders stark jedenfalls scheint der Wille im inzwischen als friedliebend geltenden Deutschland nicht ausgeprägt zu sein. Auch wenn uns allmählich in vielen Bereichen vor Augen geführt wird, welche Folgen der Zwang zum unendlichen Wachstum hat.

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