Mittwoch, 4. November 2009

Große Reden - große Taten?

Wer sich so alles mit jahrelang belächelten Ideen zu Wort meldet...
"Die Welt brauche eine neue Ordnung für die Finanzmärkte, 'die Geld und Kapital wieder in eine dienende Rolle bringt', zum Nutzen aller Menschen. Köhler, der früher unter anderem Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) war, hielt es in seiner Rede 'auch für richtig, wenn sich Deutschland mit Nachdruck für eine Abgabe auf internationale Finanztransaktionen einsetzt'."
Bundespräsident Horst Köhler bei der Ernennung des neuen Kabinetts
"Wenn das, was da über uns hinweg gefegt ist und immer noch wütet, eine systemische Krise ist; wenn also ohne massive staatliche Finanzhilfen das gesamte feinnervige marktwirtschaftliche System in Schutt und Asche zerfallen wäre, mit allen schrecklichen politischen und sozialen Folgen - wenn dem so ist, was kaum ein ernstzunehmender Zeitgenosse bezweifelt, dann sind auch tief greifende Reformen am System erforderlich. Dann reichen nicht Änderungen in Teilbereichen, dann muss die gesamte Ordnung des Geld- und Finanzsystems umgebaut werden."
Wolfgang Kaden, Kommentator beim SPIEGEL

Schade nur, dass den Reden keine Taten folgen. Das schwarz-gelbe Regierungsbündnis redet trotz eines neuerdings wachstumskritischen Staatsoberhaupts schon wieder fast ausschließlich vom Wachstum als Mutter aller Problemlösungen.

Der SPIEGEL hat noch immer nicht ohne Vorbehalte über Systemalternativen berichtet. Statt dessen wird auch dort zumeist behauptet, dass es keine Alternativen gibt. Aber das kann man ja ändern!

Interessant wäre sicherlich auch für Deutschland ein Blick auf die mehr oder weniger demokratischen Vorgänge rund um die Reförmchen(versuche) nach der Finanzkrise. In den USA wird offenbar selbst die gut gemeinte Kosmetik, die am falschen Ende ansetzt, mit allen Mitteln torpediert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen