Mehr als 16.000 verklagen die Telekom, weil sie Schadenersatz wollen. Sie haben im Zeitalter der "New Economy" auf die Angaben in den hübschen bunten Broschüren, auf die empfehlenden Medien und Manfred Krug vertraut. Sie haben sich verzockt und wollen nun ihr Geld zurück.
Es hat ganz offsichtlich viele Menschen getroffen, die sonst eher konservativ investieren und das Risiko im Umgang mit dem erarbeiteten Geld scheuen. Einige haben Abfindungen oder Reserven für den Ruhestand in die Telekom gesteckt und fast alles verloren. Das ist traurig genug, aber in Anbetracht der ständigen Empfehlung von privater Altersvorsorge durch kapitalgedeckte Versicherungen (Aktienfonds!) wird es noch viel schlimmer; ganz besonders aber, wenn man sich Einzelschicksale ansieht wie das von Christa G.-S.
Für 7000 DM hatte sie Aktien gekauft, die jetzt nur noch einige hundert Euro wert sind. In ihrer Freizeit engagiert sich die Investorin laut SPIEGEL online "für soziale Projekte in Brasilien und Afrika. Dahin sollten auch große Teile der Gewinne fließen, die sie sich von der Investition in die Telekom erhoffte". Schade, dass sie sich vor der Investition keine Gedanken über die Hintergründe von Spekulationsgeschäften mit Aktien oder auch Rohstoffen gemacht hat. Die sorgen derzeit nämlich in Form von Hungerrevolten für genau das, was sie wahrscheinlich mit ihrer Renditenspende in Südamerika und Afrika verhindern wollte! Bezeichnenderweise weist ausgerechnet die Weltbank derzeit darauf hin.
Ob die Telekom falsche oder unvollständige Angaben gemacht hat oder nicht, müssen die Gerichte beantworten. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Aktiengeschäften muss jeder selbst für sich beantworten und verantworten.
Montag, 14. April 2008
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