Erst die Renditejagd anheizen, dann die strauchelnden Abnehmer der eigenen Risikoprodukte rügen und schließlich selbst in Schwierigkeiten geraten? Ganz schön unverschämt! Aber der Reihe nach...
Rund 1,8 Milliarden Euro Gewinn hat die Deutsche Bundesbank allein im zweiten Quartal gemacht. Wieder ein Rekordwert für drei Monate Bankgeschäft und eine Traumquote: Statt der angestrebten 25 gab es diesmal eine Rendite von 35% . Solche Vorgaben erhöhen natürlich den Druck auf die Konkurrenz.
Die wird eine Finanzkrise später dann scharf kritisiert: zu sehr auf die Ratingagenturen hätten die sich verlassen, seien zu hohe Risiken eingegangen - womöglich wollten auch sie maximale Renditen um fast jeden Preis erreichen und das vielleicht auch noch, indem sie sich auf hoch riskante Geschäfte mit der Deutschen Bank einließen?
Nun werden bei Deutschlands größter Bank auf einmal eigene Fehler eingeräumt, was Schockwellen an den Börsen auslöst. Kreditversprechen für große Zukäufe im Umfang von 29 Milliarden Euro müssten "neu bewertet" werden, wie es (wie üblich verklausuliert) heißt. Ok, nicht der gesamte Betrag wird abgeschrieben werden müssen, aber die Relationen sind erschreckend. Denn gedeckt sind (Sicht-, Termin- und Spareinlagen und auf Namen laufende Sparbriefe) bei der Deutschen Bank nur mit 7,6 Milliarden Euro - falls es doch (mal wieder) ernst wird.
Samstag, 22. September 2007
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