Was war zuerst? Was ist die Ursache? Diese Fragen stellen sich immer wieder, wenn man sich mit neuen Wirtschafts- und Lebensmodellen befasst. Viele behaupten dann einfach: Der Mensch ist eben so: von Natur aus gierig. Da kann man nichts machen.
Interessant ist da der Ansatz von Neuroökonomen, über die die taz berichtet: "Die Logik dahinter lautet: Nicht das System ist defekt, sondern ein paar Exemplare des Homo Sapiens ticken nicht richtig. Aber was kaputt ist, kann man reparieren. So arbeiten der nobelpreisverdächtige Professor Ernst Fehr und seine Kollegen in Zürich an Empathie-Trainingsprogrammen, damit Manager den Sprung vom Ich zum Wir schaffen."
Warum gibt es eigentlich so gut wie keine Wissenschaftler, die das ebenfalls im Artikel ausgemachte grundlegende Problem des Wachstumszwangs erforschen? Was, wenn die Gier vom System verursacht ist und keine menschliche Ur-Eigenschaft?
Das "Denkwerk Zukunft" stellt laut taz einige interessante Fragen zum Thema:
"Wie können unter Globalisierungsbedingungen (also dem Zwang zur globalen Kooperation) folgende Politikziele ohne (weltzerstörendes) Wachstum erreicht werden: Vollbeschäftigung, intakte Umwelt, Generationengerechtigkeit, Bildung, Forschung, Innovation ..., soziale Sicherheit, soziale Gerechtigkeit, öffentliche Daseinsvorsorge ...? Welche neuen Verhaltensweisen und welche konkreten politischen Rahmenbedingungen sind hierfür notwendig?"
Dem dafür mitverantwortlichen Professor Meinhard Miegel sei wie auch den Neuroökonomen zunächst mal ein Literaturstudium empfohlen (zum Beispiel hier), denn diese Fragen haben sich einige Menschen mit mehr Vorstellungskraft bereits gestellt - und sie haben überzeugende Antworten anzubieten.
Dienstag, 19. Mai 2009
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