Dienstag, 13. November 2007

Der Terminator und die Finanzwelt

Mit zwei Milliarden US-Dollar will US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger nach der Hypothekenkrise Gutes tun. Die Banken versuchen derweil, den Spieß umzudrehen. Die bankrotten Möchtegern-Häuslebesitzer seien nicht nur als Opfer der Krise zu sehen, sondern selbst schuld: Die Risiken waren ihnen angeblich bekannt und die Verträge wurden offenbar nicht richtig gelesen.

Sicherlich sind die US-Amerikaner mit geringem Einkommen, die Häuser mit faulen Krediten gekauft haben, nicht schuldlos an der Misere. Aber die Schuldzuweisung der Banken ist dreist und kurzsichtig!

Ausgeblendet wird nämlich, dass die Banken (auch hierzulande) aggressiv für Kredite werben ("easy credit") und solche Ausfälle durchaus in Kauf nehmen. Das belegen die jüngsten Zahlen zur Verschuldung (Schuldenatlas) und auch zur Verteilung des Reichtums (DIW).

Schuld daran sind jedoch weder Kreditnehmer noch Banken, sondern das Geldsystem. Denn wenn die Vermögen zunehmen, müssen auch die Schulden zunehmen - wenn es sein muss auch durch faule Kredite, die Millionen ins Unglück stürzen. Da helfen keine Geldspritzen á la Schwarzenegger oder Zentralbank und auch keine gegenseitigen Schuldzuweisungen, sondern nur die Auseinandersetzung mit den tiefer liegenden Ursachen. Denn die nächste Finanzkrise ist so sicher wie der Sieg des guten Terminators über das Böse.

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