Sonntag, 13. März 2011

Von Hiroshima zu Fukushima: Umdenken nach der Atom-Katastrophe?

Vielen meinen ja, dass es erst einen Crash geben muss, bevor die breite Masse und mit ihnen die Verantwortlichen umdenken. Man darf gespannt sein, ob das tatsächlich passiert. Die verheerenden Folgen des Erdbebens (und letztendlich der Energie- und Finanzpolitik) in Japan wären ja Anlass genug. Einige Aussagen deuten jedoch darauf hin, dass es noch etwas mehr als einen Crash oder Super-GAU braucht.

Der Chef der deutschen "Wirtschaftsweisen", Wolfgang Franz, beispielsweise gibt "Entwarnung": Importe aus Deutschland würden wohl nur zeitweilig zurückgefahren. Japans Premierminister Naoto Kan geht von einem "wirtschaftlichen Aufschwung" wie durch den "New Deal" in den Vereinigten Staaten der 1930er Jahre unter Präsident Roosevelt aus. So lesen sich die alten Denkmuster der nach Wirtschaftswachstum gierenden im Liveticker des SPIEGEL.

Für die Krönung sorgte heute jedoch RWE-Sprecher Gerd Jäger. Der Technikvorstand des Energieriesen sieht laut N-TV selbstredend keine Gefahr durch Atomkraftwerke in Deutschland. Dennoch gebe es natürlich "wie in allen Lebensbereichen Restrisiken", die minimiert werden müssten. Mir fällt allerdings beim besten Willen kein Lebensbereich ein, in dem Abfälle anfallen, die tausende Jahre tödliche Strahlendosen abgeben  oder ganze Landstriche unbewohnbar machen, wie es nun in Japan droht.

Deswegen wird es Zeit zu handeln, anstatt auf weitere Katastrophen oder Crashs zu warten. Wir brauchen nachhaltige Systeme anstatt langfristig unkontrollierbare - im Energie-, wie im Finanzbereich! Letzterer sorgt schließlich auch dafür, dass eher Großprojekte wie AKWs realisiert werden als dezentrale nachhaltige Lösungen.

1 Kommentar:

  1. Restrisiko wie in allen Lebensbereichen.....Schöner Satz...Es gibt aber auch eine anderen schönen Satz: Ändere was du ändern kannst und nehme hin was du nicht ändern kannst.

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