Montag, 22. September 2008

Die Gesundbeter*

Sehr treffend, was die Berliner Zeitung schreibt - deswegen nach der *Original-Überschrift auch die Original-Unterzeile zu einem "Rückblick auf 15 Monate Bankentumulte":

"Die Finanzmarktkrise ist auch ein Lehrstück über groteske Fehleinschätzungen und haltlose Beschwichtigungen"

Das Lehrstück gibt es online, Klartext auch.

Dienstag, 16. September 2008

Finanzkrise = Vertrauenskrise?

Manchmal sagt Finanzminister Steinbrück ziemlich schlaue Sachen, zum Beispiel:

"Diejenigen, die voreilig von Licht am Ende des Tunnels gesprochen hätten, müssten nun feststellen, ´dass das in Wirklichkeit der entgegenkommende Zug war´".

Nach dieser deutlichen Aussage vom Sonntag muss ihn dann jemand daran erinnert haben, dass er doch eine große Verantwortung trägt und die Märkte (und vielleicht auch die Menschen) nicht noch weiter verunsichern sollte. Deswegen hat er dann heute, zu Beginn Bundestagsberatungen zum nächsten Haushalt, davor gewarnt, die Finanzkrise zu dramatisieren.

Dabei spricht selbst der für seine Vorsicht berühmt-berüchtigte frühere US-Notenbank-Chef Alan Greenspan inzwischen von einem "Jahrhundertereignis", das ohne Zweifel alles übertreffe, was er je gesehen habe - und das längst noch nicht überwunden sei.

Da beißt sich dann die Katze leider in den Schwanz, denn das gesamte Finanzsystem, die Geldordnung, basiert auf Vertrauen. Fehlt das Vertrauen, dann kollabiert das System - beispielsweise, wenn man nicht mehr daran glaubt, dass man für seinen Papierschein (Bargeld) eine Leistung bekommt oder das der Bank anvertraute Geld auch zurück erhält.

Der Glaube daran muss also immer wieder beschworen werden, auch wenn das System tatsächlich kurz vor dem Abgrund steht. Tut man es nicht, stürzt man das System in den Abgrund. Zeit für ein Umdenken und die Auseinandersetzung mit Alternativen!